(1), 2014
110 × 110 cm
(2), 2014
165 × 110 cm
(3), 2014
68 × 68 cm
(4), 2014
110 × 110 cm
(5), 2014
68 × 68 cm
(6), 2014
110 × 110 cm

Der Volvo hielt genau in der Mitte der beiden Haushälften. Das Haus war nach Osten hin gelegen. Es war noch nicht Acht. Sie stieg aus und musste erst einmal nach dem Hausschlüssel suchen.

Eine Pflanzenfreundin hatte er sie genannt, nicht etwa wegen ihres gesteigerten Hanges zu Grünpflanzen, nein, wegen ihrer Haltung, wie er meinte. Sie ging die Treppe hinauf. Auf der Plattform drehte sie sich noch einmal um – die Tuja versperrte mittlerweile die Sicht auf die Stadt – und betrat dann das Haus. Die zwei Koffer ließ sie vor der Abstellkammer stehen, nahm nur das Kleid heraus und ging nach oben. In der Küche war noch eine angefangene Schachtel Reval.

Wir hatten Tickets für den Nachtflug. Lufthansa. Casablanca-Frankfurt Non-Stop. Die Fahrt zum Flughafen dauerte eine dreiviertel Stunde. Das Taxi: eine S-Klasse, Baujahr 1991. Die Stadt: geordnetes Durcheinander. Autobahn. Transit. Ich neben dem Fahrer. Andrej filmte. Wir hielten direkt vor dem Terminal. Irgendjemand holte einen Wagen.

Es war warm im Haus. Sie zog die Vorhänge beiseite, öffnete das Fenster, sah das Bild. Das Apartment an der Avenue des Champs Elysées. Chambre à ciel ouvert. – Für Ihn war die Stadt zu sublim.

 

Vantage Point –

ZACK! Ein Rahmen.–

Espace, Image, Rhythme. Geste –

»Die Haute Couture der Architektur«[1].

 

Sie drehte sich um. Auf dem Tisch eine Nachricht. – Er kannte sie schon zu genau.

 

1 Brigitte Reimann: Franziska Linkerhand, Berlin¹² 2009, S. 245.
Ann-Kathrin Müller: Vantage Point, Stuttgart 2014.